Ernährung

Cholesterin

1. Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist ein fettartiger, unverzichtbarer Naturstoff. Es gehört zu den Sterolen – einer Untergruppe der Steroide – und kommt in allen tierischen Zellen vor. Der Körper benötigt Cholesterin unter anderem für:

  • die Stabilität von Zellmembranen
  • die Produktion von Steroidhormonen wie Testosteron und Östrogen
  • die Bildung von Vitamin D unter UV-Strahlung
  • die Synthese von Gallensäuren zur Fettverdauung

Etwa 80–90 % des Cholesterins wird im Körper selbst (v. a. in der Leber) gebildet, nur 10–20 % stammen aus der Nahrung. Die Leber reguliert die Cholesterinkonzentration im Blut über spezielle Rezeptoren.

2. Wie wird Cholesterin im Blut transportiert?

Da Cholesterin nicht wasserlöslich ist, wird es mithilfe sogenannter Lipoproteine transportiert. Diese unterscheiden sich in Dichte und Funktion:

  • VLDL: Transportiert Triglyceride und Cholesterin von der Leber ins Gewebe
  • LDL: Transportiert Cholesterin von der Leber in Körperzellen – gilt als „schlechtes“ Cholesterin
  • HDL: Bringt überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber – gilt als „gutes“ Cholesterin

LDL steht im Zentrum der Risikobewertung, da es zur Plaquebildung in Gefäßen beitragen kann. Non-HDL-Cholesterin gilt inzwischen als aussagekräftiger Wert für das gesamte atherogene Risiko.

3. Warum ist LDL-Cholesterin gefährlich?

Ein hoher LDL-Wert fördert die Einlagerung von Cholesterin in die Gefäßwände. Dadurch entstehen sogenannte Plaques, die zu Arteriosklerose führen können. Die Folgen:

  • langsame Verengung der Blutgefäße mit reduzierter Durchblutung
  • plötzliche Plaqueruptur mit Bildung von Blutgerinnseln, was Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen kann

LDL-Cholesterin ist daher ein entscheidender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen.

4. HDL-Cholesterin – wirklich das „gute“ Cholesterin?

HDL-Cholesterin hilft beim Rücktransport von Cholesterin aus dem Gewebe zur Leber. Früher wurde es als Schutzfaktor betrachtet. Heute weiß man jedoch, dass:

  • ein hoher HDL-Wert alleine keine Garantie für Herzgesundheit ist
  • das Senken von LDL wichtiger ist als das künstliche Erhöhen von HDL

Trotzdem bleibt ein moderat hoher HDL-Wert wünschenswert.

5. Welche Cholesterin-Werte gelten als normal?

Die empfohlenen LDL-Zielwerte richten sich nach dem individuellen Herz-Kreislauf-Risiko:

RisikokategorieLDL-Zielwert
Gesunde ohne Vorerkrankungen< 116 mg/dl (< 3,0 mmol/l)
Leicht erhöhtes Risiko (z. B. Bluthochdruck)< 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l)
Hohes Risiko (z. B. Raucher, Übergewicht)< 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l)
Sehr hohes Risiko (z. B. Herzinfarkt, Diabetes)< 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l), ggf. < 40 mg/dl

6. Was beeinflusst den Cholesterinspiegel?

Angeborene Ursachen:

  • Familiäre Hypercholesterinämie: Gendefekt führt zu extrem hohen LDL-Werten, oft ab Kindheit

Lebensstilfaktoren:

  • fettreiche Ernährung mit gesättigten Fettsäuren
  • Bewegungsmangel und Übergewicht
  • Rauchen und hoher Alkoholkonsum
  • chronischer Stress

All diese Faktoren können den Cholesterinhaushalt negativ beeinflussen.

7. Wie kann man den Cholesterinspiegel senken?

Ernährung

  • Bevorzugung ungesättigter Fette (z. B. Olivenöl, Nüsse, Avocado, Seefisch)
  • Verzicht auf Transfette und stark verarbeitete Produkte
  • Verzehr von Ballaststoffen, Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse
  • pflanzliche Sterine nutzen (z. B. in speziellen Margarinen)

Bewegung

  • 150–300 Minuten Ausdauersport pro Woche
  • Regelmäßigkeit wichtiger als Intensität
  • Muskelaufbau durch Krafttraining unterstützt Fettstoffwechsel

Gewichtsreduktion

Schon 5–10 % Gewichtsverlust können den LDL-Wert deutlich verbessern.

Rauchstopp und Stressabbau

Nikotinstopp verbessert die Blutfettwerte deutlich. Auch chronischer Stress sollte reduziert werden – z. B. durch Meditation oder Atemübungen.

Medikamente

  • Statine: Hemmen Cholesterinbiosynthese in der Leber
  • Ezetimib: Verhindert Cholesterinaufnahme im Darm
  • PCSK9-Hemmer: Neue Biologika, senken LDL extrem effektiv

Eine ärztliche Begleitung ist bei medikamentöser Therapie unbedingt erforderlich.

8. Ablauf einer Cholesterin-Therapie

  1. Blutuntersuchung zur Bestimmung von Gesamt-, LDL-, HDL-Cholesterin und Triglyzeriden
  2. Lebensstiländerung (Ernährung, Bewegung)
  3. Bei Bedarf medikamentöse Behandlung
  4. Regelmäßige Kontrolle des LDL-Wertes
  5. Therapieanpassung bei Nichterreichen der Zielwerte

9. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Ist niedriges Cholesterin gefährlich?

Nein. Niedrige LDL-Werte sind unbedenklich und sogar wünschenswert. Der Körper kann benötigtes Cholesterin selbst herstellen.

Was zählt mehr – HDL oder LDL?

Entscheidend ist das Senken des LDL-Cholesterins. Ein hoher HDL-Wert ist unterstützend, aber kein Ersatz.

Kann ich Cholesterin selbst messen?

Teststreifen für zu Hause existieren, liefern jedoch nur grobe Anhaltspunkte. Eine Labormessung beim Arzt ist deutlich zuverlässiger.

Was bringt mehr – Pflanzensterine oder Statine?

Bei leicht erhöhtem LDL können Pflanzensterine helfen. Bei starken Erhöhungen oder Vorerkrankungen sind Statine meist notwendig.

10. Fazit

Cholesterin ist lebensnotwendig, aber zu viel LDL kann die Gefäße schädigen. Ein gesunder Lebensstil, ausgewogene Ernährung, Bewegung und ggf. Medikamente sind entscheidend, um den Cholesterinspiegel zu regulieren. Lassen Sie Ihre Werte regelmäßig überprüfen und handeln Sie frühzeitig – für ein gesundes Herz und ein langes Leben.

Ein weiter wichtiger Punkt bei der Gesundheitsprävention ist die Beachtung des Cholesterinspiegels, da diese Blutfettwerte einen Risikofaktor für Herzkrankheiten darstellen.

Auch hier heißt es Bewegung, Bewegung, Bewegung, da so der Cholesterinspiegel gesenkt wird! Und ganz wichtig ist die cholesterinarme Ernährung, d.h. keine Butter, nur ein Ei in der Woche und weniger Stress. Hier ist das Erlernen von Entspannungsverfahren wie z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder auch Yoga förderlich für das Wohlbefinden und somit für die Gesundheit. Auch eine vierwöchige Einnahme von Haferkleie senkt den Cholesterinspiegel.

Ist das „schlechte“ Cholesterin (LDL) zu hoch, so setzt es die Gefäße zu, und es kann zu Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Das „gute“ Cholesterin ist dagegen für den Abtransport von überschüssigem, nicht benötigtem Cholesterin zuständig. Cholesterin befindet sich ausschließlich in tierischen Fetten, sodass eine zum hohen Anteil vegetarische Ernährung zu einem ausgewogenen Cholesterinspiegel beiträgt. Doch auch wer regelmäßig Fisch in den Speiseplan aufnimmt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes, da Fisch einen hohen Anteil an LDL-Cholesterin besitzt.

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Samuel

Ich bin kein Gesundheitsberater... nur Student! Versuche aber mein bestes! ;)

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