Die Biomedizin beschäftigt sich mit der Erforschung von Krankheitsursachen und der zielgerichteten Vorbeugung oder Behandlung derselben.
Als Bestandteil der Humanbiologie beschäftigt sich dieses Fachgebiet demzufolge damit, medizinische Fragestellungen mit Methoden der Molekular- und Zellbiologie zu beantworten. Auf dieser Ebene werden die Ursachen für krankhafte Veränderungen durch die Untersuchung der Grundlagen des Lebens erforscht und nach Möglichkeiten der Verhinderung oder Bekämpfung auf biologischem Weg gesucht.
Gentherapie
Die Gentherapie wird zur Behandlung von Erbkrankheiten oder Gendefekten eingesetzt. Hierbei werden Gene (die kleinsten Einheiten zur Übertragung von Erbinformationen) in Zellen eines Menschen eingefügt. Gene enthalten Informationen für die Bildung einer oder mehrerer Nukleinsäuren, welche entweder direkte Funktionen in der Zelle haben oder genetische Informationen aus dem Zellkern transportieren und in Eiweiße umgeschrieben werden.
Anstelle eines die Symptome bekämpfenden Medikaments sollen nun die eingefügten Gene es der Körperzelle ermöglichen, ihre eigentliche eigene Funktion wieder oder besser auszuführen. Dabei soll es entweder zu einer Verstärkung der Genfunktion, zu einem Ersatz fehlender beziehungsweise zur Korrektur fehlerhafter Genfunktionen oder zur Ausschaltung krankhafter Genfunktionen kommen.
Regenerative Medizin
Die Regenerative Medizin umfasst die Forschung zur Erneuerung von Zellen, Gewebe oder ganzen Organen, die in ihrer Funktion gestört sind.
Hierbei wird unter dem Begriff regenerativ sowohl die Anregung körpereigener Regenerations- und Reparaturprozesse als auch der biologische Ersatz vereint.
Während ersteres dabei auf die Wiederherstellung zerstörter Organfunktionen auf biologischem Weg zielt, betrifft letzteres beispielsweise die Hilfe zur Regeneration mittels gezüchteter Gewebe- und Zellverbände (Tissue Engineering) sowie auch die Organtransplantation. Da die Anzahl geeigneter Spenderorgane bereits heute die Nachfrage nicht deckt, stehen deshalb auch die Erforschung von technischen Ersatzmöglichkeiten sowie die biologische Nachzüchtung ebenfalls im Fokus der Bemühungen.
Stammzelltherapie
Die Stammzelltherapie beinhaltet die Übertragung von Stammzellen. Diese können legal aus Knochenmark, Blut und Nabelschnurblut gewonnen werden.
Je jünger die Stammzellen dabei sind, desto mehr Erbinformationen sind noch aktiv und desto mehr Teilungen und auch Differenzierungen (verschiedene Zelltypen oder Gewebe) sind damit möglich. Dementsprechend sind möglichst junge Stammzellen für eine Verwendung am geeignetsten, hier sollte man wenn möglich frühzeitig Stammzellen einlagern. Bei diesen wird einerseits durch eine hohe Teilungsrate die Erreichung von ausreichend Zellen für eine Therapie sichergestellt und andererseits eben hierdurch eine entsprechend höhere Differenzierung erreicht, wodurch mehr Behandlungsoptionen eröffnet werden.
Stammzelltransplantation
Bei der Stammzelltransplantation werden Blutstammzellen von einem Spender auf einen Empfänger übertragen.
Oftmals sind Spender und Empfänger dabei dieselbe Person. So werden beispielsweise vor einer Chemotherapie oder Bestrahlung zur Krebsbehandlung aufgrund der dort zu erwartenden Körperschädigungen dem Patienten möglichst noch gesunde Stammzellen entnommen, um ihm diese dann nach Durchführung der Behandlung zur schnelleren Regenerierung wieder zuzuführen.
Die Transplantation von einem vom Empfänger unterschiedlichen Spender wird beispielsweise bei Leukämie oder bestimmten Krebsarten eingesetzt. Hier ist aufgrund der Erkrankung die Zuführung der fremden Stammzellen vielfach die letzte Möglichkeit einer Heilung. Die Suche nach einem passenden Spender ist hier oftmals schwierig.