Die 13 größten Ernährungsirrtümer und die wirklich wichtigen Ernährungsprinzipien

coconut oil spray - Mike Mozart Pam Cooking Spray Coconut Oil - CC BY 2.0

In den Medien werden immer wieder neue, angeblich bahnbrechende Weisheiten über optimale Ernährungsformen veröffentlicht. Auf einer wissenschaftlichen Studie basierend beschäftigen wir uns hier einmal mit den größten Ernährungsirrtümern und den entsprechenden Verbesserungsvorschlägen für Ihr Wohlbefinden.

1. Das Wunderfett Kokosöl

Obwohl Kokosöl als Non-plus-Ultra für die Gesundheit propagiert wird, kann es keinesfalls zu den gesunden Fetten gezählt werden. Ähnlich wie tierische Produkte, besteht es zu über 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Der Verzehr von Kokosöl lässt somit den Cholesterinspiegel ansteigen, was zur Verstopfung der Herzkranzgefäße beiträgt und die Gefahr eines Herzinfarktes verstärken kann. Ebenso bleiben bei der industriellen Verarbeitung von Kokosöl nur noch wenige der ursprünglich enthaltenen Vitamine und Nährstoffe erhalten.

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2. Die unschlagbare Wirkung von Super Foods

Seit einigen Jahren werden exotische Super Foods, wie beispielsweise Gojibeeren, Hanfsamen, Chiasamen, Quinoa und Amaranth, als Wundermittel für Gesundheit und Schönheit angepriesen. Dabei sind diese aus dem Ausland importierten Lebensmittel nicht zwingend notwendig, denn heimisches Obst und Gemüse kann durchaus bei der Versorgung mit wertvollen Nährstoffen mithalten. Weiterhin wird oftmals nicht bedacht, dass gerade der Import aus exotischen Ländern Nachteile mit sich bringen kann. Die dortigen Anbau- und Produktionsbedingungen können eine Belastung mit Pestiziden nicht ausschließen, lange Transport- und Lagerzeiten verringern zudem die Qualität der wertvollen Inhaltsstoffe.

3. Fruchtzucker als Schutz vor Diabetes

Entgegen wissenschaftlicher Studien, die Fruktose eine Schutzwirkung vor Diabetes zuschreiben, hat diese zahlreise negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Durch den Abbau des Fruchtzuckers in der Leber entsteht bereits bei leichter Insulinresistenz eine sogenannte Fettleber, was weitergehend zu Hepatitis oder Leberzirrhose führen kann. Besonders durch den Verzehr von künstlich hergestelltem Fruchtzucker, wie beispielsweise dem preiswerten Maissirup, drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einer Verschlechterung der Blutfettwerte.

4. Brauner Zucker besser für die Gesundheit als weißer Zucker

Um es einmal vorwegzunehmen: Grundsätzlich kann man keine Art von Zucker oder Süßungsmitteln als wirklich gesund deklarieren. Soll der Körper möglichst wenig belastet werden, hilft nur ein Verzicht oder sehr sparsamer Umgang mit Zucker.

Brauner Zucker wird aufgrund seiner Farbe oftmals mit dem aus Zuckerrohr hergestellten, nicht raffinierten Vollrohrzucker verwechselt, der tatsächlich viele Vitamine und Mineralstoffe enthält. Dabei besteht der Unterschied von Haushaltszucker zu braunem Zucker lediglich darin, dass letzterer länger erhitzt wird und die dabei entstehende Karamellisierung die Braunfärbung mit sich bringt. Der Körper macht daher bei der Verarbeitung beider Zuckerarten keinerlei Unterschied!

5. Spinat ist Eisenlieferant Nr. 1

Eine falsche Kommasetzung vor mehr als hundert Jahren hat dazu geführt, dass hartnäckig falsche Angaben über den enormen Eisengehalt von Spinat in den Köpfen vieler Menschen festsitzen. Denn der lange Zeit verbreitete Wert von 29 mg pro 100 g Spinat liegt tatsächlich nur bei 2,9 mg. Dieser relativ geringe Eisengehalt wird beispielsweise von Hülsenfrüchten bei Weitem übertroffen. Obwohl Spinat zudem einen hohen Anteil an Oxalsäure aufweist, wird ihm dennoch von Ernährungswissenschaftlern aufgrund seiner guten Magnesium-, Folsäure- und Vitamin B1/B2-Werte eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben.

6. Alle Nüsse sind gesund

Generell kann gesagt werden, dass alle Nussarten eine positive Wirkung auf unseren Körper haben. Beim Vergleich der jeweils enthaltenen Omega-3-Fettsäuren gibt es allerdings Unterschiede, so dass sich hier besonders die Walnuss als gesunde Knabberei hervorhebt. Ein regelmäßiger Verzehr kann Herzerkrankungen vermeiden, in dem die Herzkranzgefäße von krankmachenden Fettablagerungen freigehalten werden. Lediglich bei Erdnüssen und Paranüssen sollten die Vor- und Nachteile sorgsam abgewogen werden, denn durch die oftmals sehr langen Transportwege können die Nüsse mit giftigen Schimmelpilzen belastet sein.

7. Öl ist gleich Öl

Sicherlich sind Fette und Öle in vielen Bereichen des täglichen Lebens nicht zu ersetzen, wobei aber vorrangig solche mit gesunden, ungesättigten Fettsäuren genutzt werden sollten. Oliven-, Sonnenblumen- , Erdnuss- oder Rapsöl sind nur einige der flüssigen Pflanzenfette, die gleichzeitig vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und Krebserkrankungen vorbeugen. Schädlich und nicht zu empfehlen sind dagegen Schweineschmalz, Palmöl oder künstlich gehärtete Transfette.

8. Alle Wasser sind gleich

Wasser ist besonders wichtig für die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit und lebenswichtigen Mineralstoffen. Gerade hinsichtlich der Zusammensetzung der Mineralstoffe gibt es aber enorme Unterschiede bei den handelsüblichen Mineralwässern. Besonders bedenklich ist zudem der in Deutschland recht hohe Verbrauch an kohlensäurehaltigem Mineralwasser, denn die Kohlensäure schadet dem Körper und kann Übersäuerung und Bluthochdruck fördern. Um diesem Risiko aus dem Weg zu gehen, ist daher der Griff zum einfachen Leitungswasser empfehlenswert.

9. Glutenfreie Ernährung ist gesund für jedermann

Natürlich sind glutenfreie Nahrungsmittel sinnvoll und hilfreich für Menschen mit Glutenunverträglichkeit, aber alle anderen sollten keinesfalls prinzipiell zu dieser Ernährungsform greifen. Auf Dauer führt der Verzicht auf glutenhaltige Produkte zu einem Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen, der dann wiederum durch die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden muss.

10. Steinzeiternährung perfekt für die heutige Zeit

Auch wenn viele auf die Ernährungsform unserer Vorfahren schwören, so ist die Paleo-Diät mit viel rotem Fleisch und Fett doch für Menschen in unserem Zeitalter nicht mehr uneingeschränkt geeignet. Wir bewegen uns weniger als unsere Urväter und -mütter, wodurch die kalorienreiche Ernährung der Paleo-Diät nicht von Vorteil ist. Zudem erhöht ein extremer Fleischverzehr erwiesenermaßen das Risiko für Krebserkrankungen, wie beispielsweise Brust- oder Dickdarmkrebs.

11. Vegetarier leben gesünder

Bei allen Ernährungsformen kommt es auf den gesunden Mittelweg an. So nehmen Vegetarier oder Veganer oftmals trotz pflanzlicher Ernährung zu viel Zucker und Fett, gleichzeitig aber auch zu wenig Vitamin B 12 auf. Nahrungsergänzungsmittel müssen in diesem Fall für ein aufgefülltes Vitamindepot sorgen.

12. Hoher Cholesterinspiegel durch Eier

Das Frühstücksei am Morgen ist doch besser als sein Ruf! Nachdem lange Jahre vor dem regelmäßigen Verzehr von Eiern und dem damit verbundenen Anstieg des Cholesterinspiegels gewarnt wurde, geben neuere Forschungen Entwarnung: Der menschliche Körper ist durchaus in der Lage, ein Zuviel an Cholesterin selbständig auszugleichen.

13. Kaffeekonsum ist schädlich

Lassen Sie sich den Kaffee am Morgen nicht vermiesen, denn er hat viele gesundheitsfördernde Wirkungen und einen vorbeugenden Effekt auf Diabetes, Prostata- und Gebärmutterkrebs.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass vor allem Zucker, Salz, Weißmehl und rotes Fleisch möglichst vermieden werden sollten. Werden dann noch gesättigte Fettsäuren und Transfette gegen flüssige Pflanzenöle ausgetauscht und möglichst viele fermentierte Lebensmittel verzehrt, steht einem gesunden Leben aus ernährungstechnischer Sicht nichts mehr im Wege!

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